Nachttanzdemo-Gießen

Nachttanzdemo 2025


die Nachttanzdemo findet dieses Jahr an zwei aufeinander folgenden Tagen statt.
Am 4.7. demonstrieren wir von 1700 Uhr an im Theaterpark, dass die Parkanlagen der Stadt sehr wohl zerstörungsfrei und in Harmonie mit Allen für kulturelle Zwecke nutzbar sind und auch sein sollten. Bis 2300 wird die lokale freie Kulturszene zeigen, wie der Park im Sommer zu einer Oase der Kultur werden kann, ohne das nicht vorhandene städtische Budget zu belasten. Der AStA der JLU-Gießen wird einen Stand zum Thema 'Kürzungen an den Hochschulen' abhalten und Vertreter der Nachttanzdemo die Forderungen nach einer Regelung von Kultur unter freiem Himmel in Gießen und nach einer kulturellen Zwischennutzung des 'Blumen-Corso' propagieren. Die Nachtbeauftragte der Stadt Gießen (Katharina Brünink) und das Kulturamt haben zu beiden Themen Verhandlungen zugesagt. An insgesamt drei Orten im Park wird es kulturelle Darbietungen und politische Reden geben.

Mehr Infos

Presse

Am 5.7. startet die Nachttanzdemo wie gewohnt um 1800 auf dem Messeplatz. Folgende
Kollektive und Bands nehmen mit eigenem Wagen teil:

1 Under the Ground
2 DnB Station
3 Synapsenfaxen
4 Kleinraum e.V.
5 BiB-Raver Kollektiv
6 Mono e.V. / Golo Vibes
7 Razom (Band)
8 V/LOCITY
9 Kommune 22
10 Legacy
11 Nachtschicht

Die Route:
Messeplatz 1800
Messeplatz bis Kennedyplatz 2000 – 2030
Kennedyplatz - Oswaldsgarten 2030 – 2115
Oswaldsgarten - Selterstor 2115 – 2145
Selterstor - Berliner Platz 2145 – 2300
Zwischenkundgebung / Reden vor dem Theater 2300 – 0000

Ab 00:00 gibt  es Shuttle Busse vom Berliner Platz aus !
Afterlocations sind: MuK, Outzeit, Scarabé, AK und DGB Haus.

Die politischen Themen:

Freie Kultur unter freiem Himmel

Seit drei Jahren fordert die Nachttanzdemo eine Liberalisierung der Regularien für
Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel, vertreten durch das Synapsenfaxen-Kollektiv
und in diesem Jahr tatkräftig unterstützt durch das BiB Raver Kollektiv.
Als Reaktion unter anderem darauf hat die Stadt die Stelle einer Nachtbeauftragten
geschaffen, die für dieses Jahr auch konkrete Verhandlungen in Aussicht gestellt hat.
Wir fordern, dass es für die Kultur mehr Möglichkeiten unter freiem Himmel geben muss.
Als funktionierende Beispiele sind Bremen und Leipzig zu nennen, wo seit 2017, bzw.
2022 solche Regelungen existieren. In Zeiten der Schließungen von Kulturräumen ist es
wichtig, dass es niedrigschwellige Möglichkeiten gibt, sich im Freien kulturell ausleben zu
können. Es ist ein wichtiger Schritt, um dem Kultursterben entgegenzutreten. Hierfür lohnt
es sich, gemeinsam einzustehen.

Kulturelle Zwischennutzung des 'Blumen-Corso'

Durch die massiven Kürzungen der Mittelzuweisungen für die Stadt Gießen ab dem
nächsten Jahr sind nahezu alle kulturellen Einrichtungen der Stadt zu Einschränkungen
ihres Angebotes genötigt. Ganz zu schweigen von den nicht mehr realisierbaren
zukunftsweisenden Projekten, wie des neuen Festivalgeländes oder des
Kulturgewerbehofes, die in sich selbst ja auch Ersatz für wegfallende oder bereits
weggefallene kulturelle Räume sind. Im Netto bleibt also ein Verlust an kulturellem Raum
trotz steigender Einwohnerzahlen. In dieser Situation fordern wir kreatives Denken von
Seiten der Verwaltung. Wenn es kein Geld gibt, dann muss mit dem gearbeitet werden,
was da ist. Wenn die Stadt also gezwungen ist, ein Gebäude wie den Blumen Corso zu
kaufen, kann es auch einer kulturellen Zwischennutzung zugeführt werden. Vereine wie
Kleinraum e.V. und SFC e.V. stehen bereit, in Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen wie
zB. der Kunstpädagogik der JL-Universität Giessen ein Nutzungskonzept für die breiten
Massen durchzuführen.

Awareness im Nachtleben

Wir fordern sichere Räume für alle, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder
Orientierung. Party ohne Diskriminierung muss möglich sein. Awareness-Teams,
Schulungen und konsequentes Handeln gegen übergriffiges Verhalten sind kein Luxus,
sondern notwendig.

Keine Kürzungen an der Hochschule

Bildung ist keine Sparmaßnahme! Die geplanten Kürzungen bedrohen nicht nur die
Qualität der Lehre, sondern auch die Vielfalt der Studiengänge. Wir sagen: Studierende
sind kein Kostenfaktor, sondern Teil der Zukunft, auch in Gießen!

Seebrücke

Inmitten einer dramatischen politischen Verschiebung nach rechts verschärfen sich die
Angriffe auf das Asylrecht, auf Menschenrechte und auf die Grundlagen der humanitären
Verantwortung Europas und Deutschlands. Die jüngsten Entwicklungen an Deutschlands
Außengrenzen in Form von faktisch rechtswidrigen Grenzkontrollen, die Umsetzung des
Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) und die Streichung der finanziellen
Mittel für die zivile Seenotrettung markieren einen traurigen Tiefpunkt europäischer Politik.
(Besonders besorgniserregend ist die aktuelle Aussage des CDU-Politikers Jens Spahn:
“Vielleicht müssen wir tatsächlich darüber nachdenken ob die Flüchtlingskonvention und
die europäische Menschenrechtskonvention so noch funktionieren”. Eine solche
Forderung stellt einen Frontalangriff auf die universellen Rechte aller Menschen dar – und
reiht sich ein in eine europaweite politische Dynamik, in der Rechtspopulist*innen
zunehmend den Ton angeben.)
Während Zehntausende Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut in
Lagern, an Grenzzäunen oder auf dem Mittelmeer ihrem Schicksal überlassen werden,
zieht sich Europa immer weiter in seine menschenverachtende Wohlstandsfestung zurück.
Die faktische Kriminalisierung von Seenotrettung, die Zusammenarbeit mit Drittstaaten wie
Libyen, Tunesien oder der Türkei zur „Auslagerung“ von Verantwortung sowie die
menschenrechtswidrigen Pushbacks im Mittelmeer sind Teil eines Systems, das nicht
schützt, sondern abschottet, isoliert und tötet.

Wir als Seebrücke Gießen verurteilen Deutschlands und Europas
menschenverachtende Außenpolitik auf das Schärfste und fordern legale und
sichere Fluchtwege und die Gewährleistung des Rechtes auf Asyl und der
Menschenrechte!

Rettung des KiG

Wir begrüßen, dass die in den letzten 2 Jahren von der Nachttanzdemo geforderte
Rettung des KiG durch eine gemeinsame Aktion von Stadt und Landkreis erreicht wurde.
Engagement lohnt sich und ist notwendig um eine lebenswerte Stadt für uns Alle zu
schaffen !

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